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Glaskunst von Monika Knaack

20.11.2020

Elmshornerin setzt Medizinerin des Jahres Marylyn Addo in Szene

Foto: Bekannt vom Fernsehschirm, hier hinter Glas gebannt: Christine Lagarde (von links), Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Marylyn Addo, die gestern ausgezeichnete Leiterin der Infektiologie in Hamburg, und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. (Jan-Hendrik Frank)

Foto: Monika Knaack hat den Virologen Christian Drosten (links) und den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach hinter Glas gebannt. (Jan-Hendrik Frank)

Elmshorn Seit Beginn der Corona-Pandemie flackern die Gesichter zahlreicher Experten über die Bildschirme. Die Elmshorner Künstlerin Monika Knaack hat sie neu in Szene gesetzt.

Prominente hinter doppelten Glasböden

Die 66-Jährige zeichnete die Gesichter des Virologen Christian Drosten, des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und anderen Persönlichkeiten auf handgeschöpftes koreanisches Papier. Diese Bilder klebte sie hinter acht Zentimeter dicke Glasbausteine aus dem Baumarkt. Die wellig geschliffenen doppelten Glasböden verzerren die Gesichtszüge der Prominenten.

Ex-Lehrerin der Beruflichen Schule in Elmshorn betätigt sich als Künstlerin

Wenn der Betrachter den Blickwinkel ändert, wechselt auch die Mimik eines Porträts. „Mal sehen sie elegant aus, mal komisch oder hässlich“, stellt Knaack fest. Die ehemalige Lehrerin für Mathematik und Elektrotechnik an der Beruflichen Schule in Elmshorn an der Langelohe nimmt die Corona-Krise sehr ernst. „Ich glaube schon, dass wir tatsächlich eine Pandemie haben und dass es sinnvoll ist, sich zu schützen“, betont sie. Mit ihren Werken will Knaack den Corona-Experten aber eine lustige Seite abringen. „Es sind auch nur Menschen“, sagt sie.

Ausgezeichnete UKE-Professorin

Zu Knaacks Werken gehört ein Porträt der Medizinerin des Jahres. Diese Auszeichnung sprach der Verein German Medical Club am Dienstag, 17. November, der Professorin Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zu. Medienberichten zufolge wird sie für ihre Forschung nach einem Corona-Impfstoff geehrt. Die Feier zur Verleihung fiel wegen Corona aus.

Gesten der Corona-Experten beeindruckten Knaack

Knaack zeigt sich beeindruckt von Gesundheitsexperten wie Addo, Christian Drosten und Karl Lauterbach. „Das sind einflussreiche Personen in Zeiten von Corona“, sagt sie. Auch Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, gehöre dazu, da sie Mittel zur Bekämpfung der Pandemiefolgen bereitstelle. Als die Gesichter dieser Experten zu Beginn der Krise oft im Fernsehen auftauchten, weckten sie Knaacks Aufmerksamkeit als Künstlerin. „Mich hat angesprochen, wie sie mit ihren Händen immer viel erklärt haben“, sagt die Elmshornerin.

Einzigartige Methode

Knaack hat bereits 113 Porträts von Freunden oder Prominenten hinter Glasbausteine gebannt. Sie kennt niemanden sonst, der nach ihren Methoden arbeitet. Knaack lernte die Malerei bei Künstlern in Hamburg und Freiburg. Seit 2004 trug sie Porträts mit Keramikfarbe auf Glasbausteine auf und brannte diese in einem Ofen. Die Werke zeigen die Gesichter spiegelverkehrt, so wie sich die Personen im Spiegel sehen. Bis 2006 entstanden 80 „Ein-Steine“, wie sie ihre Werke nennt. Die Bezeichnung soll hervorheben, dass je ein Stein verschiedene Ansichten zeigt. Zudem verweist Knaack damit auf Albert Einstein, den sie ebenso porträtierte wie die Musiker Sinéad O‘Connor und Neil Young und Ex-Bundeskanzler Willy Brandt.

Neuer Bildband zeigt 38 Porträts hinter Glas

Erstmals hat Knaack jetzt eine Auswahl von 38 Porträts von 2004 bis 2006 in einem Bildband veröffentlicht. Er trägt den Titel „Ein-Steine“ und ist für 17 Euro im Handel erhältlich. Mit Beginn der Pandemie änderte Knaack ihre Methode: Sie zeichnet und malt Porträts nun mit Aquarellbuntstiften, Tinte und Acrylstiften auf geschöpftes Papier, das sie von hinten auf die Glasbausteine klebt. Von diesen braucht sie nun weniger, weil sie beliebig oft neue Motive anbringen kann.

In Youtube-Videos schillern die Werke

Knaack zeigt ihre neuen Werke in Videoschwenks. In der Bewegung soll die Vielfalt eines Gesichts sichtbar werden. Knaack will wöchentlich einen Film auf ihren Youtube-Kanal „Monika Knaack“ hochladen. Internet: www.mokna.de